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Schulforum Neurodiversität – Auf dem Weg zu einer Schule der Vielfalt



Neurobiologische Unterschiede wurden bisher unter verschiedenen Diagnosen festgehalten. Zu diesen zählen zum Beispiel Aufmerksamkeitsstörungen wie ADHS und ADS, Autismus-Spektrum-Störungen, Legasthenie und Dyskalkulie. Nach dem Konzept der Neurodiversität sind diese Diagnosen keine „Behinderung“ oder „Störung“ - stattdessen stellen sie eine besondere Art der Wahrnehmung dar.


Am Mittwoch, 20. November 2024, war Dr. Claudia Michael von der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxis Vaterstetten bei unserem Schulforum zu Gast, um über unterschiedliche Wahrnehmungsbilder und deren Diagnostik zu informieren. Zahlreiche interessierte Eltern und Lehrkräfte waren gekommen. Denn AD(H)S, Autismus und Teilleistungsstörungen stellen auch in der Montessori-Pädagogik und für die Montessori-Schule Niederseeon eine große Herausforderung dar.





Schulleiter Ronny Haselow umriss zu Beginn die Fragen, die das Kollegium dabei umtreiben:

  • Wie können Lehrkräfte unterscheiden, ob das Fenster - z.B. um Lesen oder Schreiben zu lernen - , noch nicht offen ist oder ob ein tiefergehende Ursache für Vermeidung vorliegt?

  • Reicht die vorbereitete Umgebung aus? Reicht es für Kinder mit ADHS aus, ihnen viel Auslauf im Außengelände zu bieten? Was brauchen sie mehr?

  • Wie kann bei Freiarbeit als zentralem Unterrichtselement mit Vermeidungsstrategien umgegangen werden?

  • Wie können Lehrkräfte für Schüler und Schülerinnen, die mehr Struktur benötigen, Brücken in die Selbstständigkeit bauen?

  • Wie kann die Schule es leisten, dass es zunehmend Kinder und Jugendliche gibt, die diese Unterstützung nicht nur temporär, sondern dauerhaft brauchen?


Dr. Claudia Michael betonte den Wert der Diagnostik und des offenen Umgangs mit dem Ergebnis. Nur so hat die Schule die Möglichkeit, mit Elternhaus und Schüler bzw. Schülerin Strategien zu entwickeln, dem Kind sowohl einen Raum zur Entfaltung zu geben, als auch den schulischen Erfolg zu gewährleisten.


Was allerdings im Einzelfall hilft und ob eine Medikamentengabe sinnvoll ist, ist höchst individuell. Auf Basis der Diagnostik, die im Rahmen standardisierter Tests erfolgt, sind nur allgemeine Empfehlungen ableitbar. Zum Beispiel, dass ADHSler, die in der Regel viele negative Reaktionen erfahren, für alles gelobt werden sollten, was sie gut gemacht haben. Umso wichtiger ist für die Eltern der in Niederseeon betroffenen Kinder und Jugendlichen der Austausch untereinander, den die Schule zukünftig organisieren wird.




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